Trennung von Vermögen und Betrieb

Viele mittelständische Familienbetriebe durchlaufen in ihrer Unternehmensgeschichte einen ähnlichen Entwicklungsprozess. Die Selbstständigkeit beginnt meist in angemieteten Räumlichkeiten, das Unternehmen wächst und erste MitarbeiterInnen werden eingestellt. Doch das Mietobjekt reicht ab einem gewissen Mietobjekt nicht mehr aus. In der Folge wird häufig eine eigene Immobilie erworben oder gebaut. Doch genau an diesem Punkt passieren oft wichtige strategische Fehler, die langfristige Risiken bergen. Der folgende Artikel erläutert übersichtlich die wichtigsten Aspekte zur Trennung von Vermögen und Vertrieb, um diese Fehler zu vermeiden.
Warum die Trennung von Vermögen und Betrieb sinnvoll ist
In vielen Betrieben, insbesondere im Handwerk wie bei Installateuren oder Malerbetrieben, befinden sich das operative Geschäft und die betrieblich genutzte Immobilie im gleichen Unternehmen. Das bedeutet: Alle Risiken des operativen Geschäfts – von Haftungsfragen bis hin zu finanziellen Schwierigkeiten – betreffen auch das Vermögen in Form der Immobilie.
Die Folge: Sollte es im operativen Geschäft zu Problemen kommen, ist auch die Immobilie gefährdet. Das kann im schlimmsten Fall zum Totalverlust des Vermögens führen. Eine klare Trennung zwischen Vermögen (Immobilie) und Betrieb (operative Gesellschaft) schafft hier Abhilfe.
Wie funktioniert die Trennung praktisch?
Die Immobilie wird in eine eigene Gesellschaft – oft eine sogenannte Immo-Holding – ausgegliedert. Das operative Unternehmen mietet die Immobilie von dieser Holding. Dadurch sind die Risiken des operativen Geschäfts und das Vermögen in der Immobilie rechtlich und wirtschaftlich voneinander getrennt.
Diese Struktur bietet mehrere Vorteile:
- Vermögensschutz: Im Falle von Schwierigkeiten im operativen Geschäft bleibt die Immobilie geschützt. Daher kann sie nicht einfach zur Befriedigung von Gläubigern herangezogen werden.
- Flexibilität beim Verkauf: Möchte das Unternehmen verkauft werden, kann dies beispielsweise durch einen Share-Deal erfolgen, bei dem nur das operative Unternehmen übertragen wird. Die Immobilie verbleibt in der Holding und wird vom neuen Betreiber gemietet. So bleiben die laufenden Mieteinnahmen erhalten.
- Unabhängigkeit des Standorts: Möchte der Käufer den Standort nicht übernehmen, kann die Immobilie an ein anderes Unternehmen vermietet werden, was eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt.
Was ist bei der Umsetzung zu beachten?
Die Trennung von Vermögen und Betrieb ist mit einem gewissen Aufwand verbunden und sollte sorgfältig geplant und vorbereitet werden. Dabei sind rechtliche, steuerliche und betriebswirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Dennoch lohnt sich die Investition in die Strukturierung, da sie langfristig für mehr Sicherheit und Flexibilität sorgt.
Fazit
Die Trennung von Betrieb und Vermögen ist eine bewährte Strategie, um mittelständische Familienunternehmen besser abzusichern und strategisch flexibler aufzustellen. Gerade bei wachsendem Unternehmen und dem Erwerb einer eigenen Immobilie ist diese Option in Betracht zu ziehen, um Risiken zu minimieren und Chancen beim Verkauf oder der Nachfolge zu verbessern.
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Hinweis: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Beratung durch Fachleute wie Steuerberater oder Rechtsanwälte.