Bilanzanalyse: Ein wichtiger Schritt für Geschäftsführer von GmbHs

Die Bilanzanalyse stellt für Geschäftsführer von GmbHs einen essenziellen Bestandteil der Unternehmensführung dar. Dieser Blogbeitrag bietet Ihnen eine klare und verständliche Einführung in die Bilanzanalyse, deren Bedeutung sowie die wichtigsten Kennzahlen, die Sie dabei im Auge behalten sollten.
Warum ist die Bilanzanalyse wichtig?
Als Geschäftsführer einer GmbH sind Sie verpflichtet, jährlich einen Jahresabschluss zu erstellen. Dieser enthält die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und dient dazu, Aufschluss über die Vermögens- und Ertragslage Ihres Unternehmens zu geben. Die Bilanzanalyse hilft Ihnen dabei, die Zahlen zu interpretieren und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Was ist die Bilanzanalyse?
Die Bilanzanalyse ist ein Verfahren, mit dem Sie die Ist-Situation Ihres Unternehmens analysieren können. Sie erfolgt auf Basis des Jahresabschlusses und bezieht sich auf vergangenheitsbezogene Daten. Dabei können Informationen über die monetär-wirtschaftliche Lage und die Entwicklung des Unternehmens gewonnen werden. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Bilanzanalyse vor allem Aufschlüsse über die Geschichte Ihres Unternehmens liefert und weniger über die aktuelle oder zukünftige Situation. Hierzu könnte eine integrierte Planungsrechnung nötig sein, die jedoch in der Praxis selten vorgenommen wird.
Instrumente der Bilanzanalyse
Der Kern der Bilanzanalyse bilden die Kennzahlen, die aus den im Jahresabschluss vorhandenen Zahlen berechnet werden. Ziel ist es, Informationen über die Liquidität, Rentabilität und Produktivität des Unternehmens zu gewinnen. Zu den gängigsten Kennzahlen gehören:
- Cash Flow und daraus abgeleitete Kennzahlen
- Cash Flow in % vom Umsatz
- Cash Flow in % der Betriebsleistung
- Umsatzrentabilität (Return on Sales ROS)
- Eigenkapitalrentabilität
- Gesamtkapitalrentabilität
- Eigenkapitalquote
- Fremdkapitalquote
- Anlagendeckungsgrade
- Liquidität 1. – 3. Grades
- Fiktive Schuldentilgungsdauer
- Bruttoproduktivität
- Lagerumschlagsdauer / -häufigkeit
- Debitorendauer in Tagen
Die Relevanz dieser Kennzahlen variiert je nach Branche und Unternehmensart.
Zwei besonders bedeutende Kennzahlen sind die Eigenkapitalquote und die Umsatzrentabilität:
1. Eigenkapitalquote: Sie zeigt, in welchem Verhältnis das Eigenkapital zum Gesamtkapital steht. Eine höhere Eigenkapitalquote verbessert die Kreditwürdigkeit und Krisensicherheit des Unternehmens. Der Idealwert liegt bei mindestens 30 %. Berechnung: (Eigenkapital / Gesamtkapital) x 100.
2. Umsatzrentabilität: Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie effizient Ihr Unternehmen arbeitet. Sie zeigt an, wie viel Gewinn aus einem Euro Umsatz erzielt wird. Berechnung: (Ergebnis vor Steuern / Betriebsleistung) x 100.
Beeinflussung der Bilanzanalyse
Es gibt legale Möglichkeiten, die Ergebnisse der Bilanzanalyse zu beeinflussen. Eine Möglichkeit ist die Finanzierung Ihres Anlagevermögens über Leasing. Dies führt dazu, dass sowohl das Anlagevermögen als auch die Verbindlichkeiten in der Bilanz reduziert werden, was die Eigenkapitalquote verbessert. Es ist jedoch wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Leasingverbindlichkeiten im Jahresabschluss angegeben werden sollten. Banken erkennen diese Verzerrung und können die Leasingverbindlichkeiten bei der Analyse der Bilanz entsprechend berücksichtigen.
Fazit
Die Bilanzanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für Geschäftsführer, um die Vermögens- und Ertragslage einer GmbH zu verstehen und strategische Entscheidungen zu treffen. Durch das Verständnis wichtiger Kennzahlen wie der Eigenkapitalquote und Umsatzrentabilität können gezielte Maßnahmen zur Optimierung der Unternehmensstruktur und -leistung ergriffen werden.
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